Donnerstag, 28. April 2011
FILMTIPP - "Adams Äpfel"


Vor einigen Wochen sah ich "Adams Äpfel". Ein ausgezeichneter Film, der es in meiner persönlichen Topliste nach ganz oben geschafft hat.
Dieser Film ist erstmal anders. Er kommt im ersten Moment bierernst daher. Umso verdutzter ist der Zuschauer nach dem ersten Dialog.
Das Thema: Ein Ex-Knasti und Neonazi, der ironischerweise den Namen Adam trägt, muss sich einer Wiedereingliederungsmaßnahme bei Pfarrer Ivan unterziehen. Schon bei der ersten Begegnung wird das verrückte Menschenbild des Pfarrers deutlich. "Hier steht, du seiest ein böser Mensch, Adam. Ein Neonazi. Stimmt das wirklich? Eine Frechheit, so was in ein Führungszeugnis zu schreiben!"
Ivan ist nämlich kein gewöhnlicher Pfarrer. Er ist ein grenzenloser Optimist und glaubt nur an das Gute im Menschen. Das geht sogar so weit, dass er die fehlgeschlagenen Resozialisierungsversuche an seinen Schützlingen einfach nicht wahrhaben will.
Es kommt zum Machtkampf zwischen Ivan und Adam, der in jeder Minute grotesker, komischer, aber auch trauriger wird.

Selten habe ich einen so unkonventionellen Film gesehen. Eigentlich gibt es nichts Vergleichbares. Jede Figur ist eine regelrechte Verspottung der Erwartungshaltung. Der Zuschauer und seine Emotionen werden durchgeschüttelt wie bei einer Achterbahnfahrt. Dieser Film hat wirklich alles. Die berauschenden Hochs, die erschütternden Tiefs.

Fazit: Absolut sehenswerter Film. Vorallem für diejenigen, die dem 08/15-Hollywood-Schema nichts mehr abgewinnen können.

9/10 Äpfeln

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